Der Prophet Muhammad ((Abkürzung für „sallallâhu alayhi wa sallam“ („Der Segen und Friede Gottes sei auf ihm“); Bei der Nennung des Namens des Gesandten Gottes Muhammad sprechen die Muslime diesen oder einen ähnlichen Segenswunsch.)) ist zweifellos eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Sein Leben und Werk sind in zahlreichen Biographien verarbeitet. Die älteste und bekannteste wurde bereits im 8. Jahrhundert von dem Gelehrten Ibn Ishâk verfasst. Trotz allem ist seine Person vielen Menschen auch heute kaum in all ihren Facetten bekannt.
Was ist ein Prophet?
Die Überlieferungen des Propheten
Beinahe ebenso wichtig wie der Koran sind für Muslime die Überlieferungen (Hadithe) über die Worte und Taten des Propheten. Diese Überlieferungen stellen die Gesamtheit der beispielhaften und nachahmenswerten Lebensweise (Sunna) des Propheten dar. Sie gelten als die zweite Quelle des Islams.
Rund um die prophetischen Überlieferungen entwickelte sich bereits ab dem 8. Jahrhundert ein eigenständiger Wissenschaftszweig: die Hadithwissenschaft. Ihr Gegenstand ist die Erfassung und Klassifizierung der Überlieferungen. Weltbekannte Hadithsammlungen stammen von Bukârî, Muslim, Tirmizî, Abû Dâwûd, Nasâî und Ibn Mâdscha. Sie werden zusammenfassend als „Kutub as-Sitta“ („Sechs Bücher“) bezeichnet und gelten aufgrund ihrer Authentizität als Referenzwerke.